Erzähle mir, und ich vergesse, zeige mir, und ich erinnere.

Lass´ es mich tun, und ich verstehe.

(Konfuzius, 551-479 v. Chr.)

Diesen Worten von Konfuzius folgend hat die Stiftung Braunschweigischer Kulturbesitz mit dem Außerschulischen Lernort Kaiserdom Königslutter einen faszinierenden und spannenden Rahmen für Schülerinnen und Schüler geschaffen, die an ganzheitlichem und mehrperspektivischem Lernen außerhalb der Schule interessiert sind.

Anknüpfen lässt sich dabei an vielen verschiedenen Punkten wie z. B. an die Grablege des Kaisers und seiner Familienmitglieder, die ehemalige Benediktinerabtei, den romanischen Baustil, die kunstgeschichtlichen Besonderheiten des Kaiserdoms oder auch an die religiösen Geschichten in den Malereien, die Epoche des Historismus, dem ehemaligen Benediktinerkloster mit dem 2010 angelegten mittelalterlichen Kräutergarten und die Steinmetz- und Fachwerkarbeiten.

Das Wissen nicht aus Büchern schöpfen, sondern die Dinge selbst erkennen und erforschen.

(J. A. Comenius, 1592-1670)

Wie obenstehendes Zitat des Pädagogen Johannes Amos Comenius zeigt, ist das Prinzip des Außerschulischen Lernens nicht neu. Eigenes Erleben, Erfahren und Handeln im Unterricht wurde auch schon im 16. und 17. Jahrhundert gefordert und ist bis heute aktuell.

Gerade in einer immer technisierteren Welt, in der Erfahrungen zunehmend virtuell gemacht werden, ist ein derartiges Lernen Bestandteil kultureller Bildung und daher von großer Bedeutung.

Wie aber kann eine Kirche wie der Kaiserdom zu kultureller Bildung beitragen?

Indem Bauwerk und Raum aktiv als Stätte der Kunst und Kultur erlebt werden. Diese Themen, in den Workshops  didaktisch aufgearbeitet, regen zum eigenen kreativen Tun an, was zur Identifikation mit dem kulturellen und historischen Erbe führt und damit einen wichtigen Beitrag zu einer ganzheitlichen, kulturell geprägten Bildung leistet.

Ganzheitlich auch deshalb, weil an einem Ort wie diesem fächerübergreifend und vernetzend gelernt werden kann. Die Schwerpunkte der angebotenen Workshops für die Schülerinnen und Schüler liegen hauptsächlich bei geschichtlichen und religiösen Themen, bei künstlerischen und musischen aber auch bei mittelalterlichem Handwerk und bei biologisch-geschichtlichen Aspekten. Geschichte, Kunst, Architektur, Religion und Naturwissenschaften treffen hier aufeinander und bedingen sich gegenseitig.

Didaktisch gesehen fordert ein Lernort wie dieser die Schülerinnen und Schüler heraus sich unterschiedliche Themenfelder selbständig zu erschließen. Damit trägt er durch das handlungsorientierte Erfassen zur Entfaltung von Verstehensprozessen bei, die Heranwachsende befähigt, sich mit der ihnen zugänglichen Realität  kompetent auseinanderzusetzen.

Bei allen Workshops steht das selbständige, handelnde Lernen im Vordergrund wobei die Schülerinnen und Schüler durch unterschiedliche Methoden und Materialien angeleitet werden, sich mit einem Lerngegenstand auseinanderzusetzen.

Die Angebote sind fachbezogen, zugleich aber auch fachübergreifend, handlungs- und projektorientiert. Sie ermöglichen das Lernen mit allen Sinnen und fördern selbständiges, entdeckendes Lernen. Die Angebote orientieren sich an den Kerncurricula der Schulen und sind geeignet für alle Schulformen.

Kurz gesagt: Das außerschulische Lernen am Kaiserdom in Königslutter…

fördert die Identifikation der Schülerinnen und Schüler mit dem eigenen kulturellen Erbe und vertieft das kulturhistorische Wissen

ermöglicht den Schülerinnen und Schülern vor Ort die Spuren der Vergangenheit zu entdecken und fördert ihr Interesse am eigenen Lebensraum

ist Ausgangspunkt für selbständige Untersuchungen und  Erkenntnisse

fördert den verantwortlichen Umgang und Respekt einem  historischen Bauwerk gegenüber

 unterstützt das forschende und entdeckende Lernen

fördert und unterstützt selbständiges und kreatives Handeln

fördert fachübergreifendes Arbeiten und Lernen

zeichnet sich durch große Praxis- und Handlungsorientiertheit aus

nutzt das Lernen mit allen Sinnen

fördert vernetztes Denken – Wissen wird nachhaltiger gespeichert

zeigt den Realitätsbezug des Lernens auf und verbindet Schule und Leben

fördert die Handlungs- und Methodenkompetenz