Tosender Applaus für Experimentellen Gospelchor

Braunschweiger Zeitung, 02.10.2019

Nach nur sieben Stunden Probe geben Grundschüler und Gymnasiasten im Kaiserdom ein beeindruckendes Konzert

Von Erik Beyen

Königslutter. Natürlich war sie aufgeregt, die acht Jahre junge Paula. Sie besucht die dritte Klasse der Driebeschule Königslutter und war am Montag Teil eines experimentellen Gospelchores. Der bestand für ein einziges Konzert am Montagabend im Kaiserdom aus Mädchen und Jungen der Driebeschule sowie  aus Schülerinnen und Schüler des Gymnasiums am Bötschenberg in Helmstedt.

Nur sieben Stunden hatten die Kinder und Jugendlichen des experimentellen Gospelchores aus Grundschülern und Gymnasiasten für die Proben für ihr einstündiges Programm. Foto: Erik Beyen

Paula hatte einen Soloauftritt. „Ich war mir sicher, dass ich das kann“, erzählte sie im Anschluss an das Konzert. Nur sieben Stunden hatte der Chor für das Proben, ein Experiment des Außerschulischen Lernorts Kaiserdom war er. Die Leitung hatte der freischaffende Gospelkünstler Eggo Fuhrmann.

Machen wir es kurz: Das Experiment ist geglückt-und wie. Selbstverständlich war das nicht, denn: „Es war ein Spagat“, sagte Fuhrmann nach dem Konzert erleichtert. Und der habe darin bestanden, Gymnasiasten mit Grundschulkindern zu einem Chor zu formen-in so kurzer Zeit, versteht sich, vier Stunden am Freitag, drei Stunden am Montag.

„Grundschüler sind unbefangener und freier“, erklärt Fuhrmann, was sich auch am Montagabend stimmlich positiv auswirkte. Jugendliche seien eher gehemmt, sich gesanglich zu offenbaren, will heißen: Sie brauchten noch mehr Mut, ihre Stimmen voll auszufahren. Den hatten sie am Montag aber.

Die Lidauswahl lud ein, gleich einzusteigen, und es stellte sich heraus: Stimmlich trugen die Kleinen den Chor mit ihren freien kindlichen Stimmen und steckten so die mehr als 300 Menschen im Dom an, darunter sicher viele Mamas und Papas, Omas und Opas, und sie gingen schon beim zweiten Lied im Takt mit und am Ende erntete der Chor Jubel, Bravorufe und stehende Ovationen.

Das hatten die Kinder und Jugendlichen zwischen 7 und 17 Jahren auch mehr als verdient. Man bedenke: Viele der kleineren Mädchen und Jungen hatten keinerlei Englischkenntnisse, und etlichen Mitgliedern dieses Chores auf Zeit fehlte es an musikalischen Vorkenntnissen. Doch das alles zählte überhaupt nicht.

„Ich habe vorgesungen, die Kinder haben nachgesungen“, erklärte Eggo Fuhrmann sein Vorgehen. Es war wohl auch seine Hingabe und seine Freude, mit denen er die kleinen und etwas größeren Chormitglieder mitriss.

Das Projekt wurde unter anderem vom Lions Club Kaiser Lothar finanziell unterstützt. Birgit Heinz und Christine Jahnvom Außerschulischen Lernortt würden sich über eine Wiederholung des Projekts freuen:“Wenn wir die Finanzierung hinbekommen“, stellte Birgit Heinz in den Raum.

V. l. Eckart Kaufmann, Christine Jahn, Andrea Ruppert, Birgit Heinz. Volker Meier und Alexander Hoppe überreichten für den Lions Club Königslutter Kaiser Lothar einen symbolischen Scheck. Foto: Bernd Schunke

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